Aus alten Mikrobiota lernen

Wir erforschen die lange und komplizierte Beziehung zwischen den Menschen, ihren Lebensmitteln und ihren Mikroorganismen. Dabei untersuchen wir nicht nur die Ernährungskulturen und Mikrobiome der heutigen Menschen, sondern auch die mikroskopischen und biomolekularen Spuren von Nahrungsmitteln und Mikroorganismen, die prähistorische Völker hinterlassen haben - in Zahnstein, Paläofäkalien und Keramikresten: eine Archäologie des Unsichtbaren. Wir bringen diese Informationen dann mit paläogenomischen Studien über prähistorische Wanderungen und genetische Anpassungen des Menschen zusammen, um ein Bild der langen und verschlungenen Geschichte unserer Ernährung und unserer Mikroben zu erstellen. Diese Informationen können dann zur Beantwortung von Fragen wie der folgenden verwendet werden:

  • Was bedeutet es, dass eine menschliche Ernährung gesund oder natürlich ist?
  • Warum verursacht das orale Mikrobiom bei mehr als der Hälfte der menschlichen Bevölkerung Krankheiten?
  • Warum nehmen Stoffwechselkrankheiten in den Industrieländern so schnell zu?
  • Warum sind manche Menschen laktoseintolerant und andere nicht?
  • Woher kommen die Mikroben in der Nahrung und sind sie nützlich?
  • Wie kam es dazu, dass der Mensch eine der vielfältigsten Ernährungsweisen aller Arten auf der Erde hat?

Ziel unserer Arbeit ist es, zu verstehen, wie Mikroorganismen die menschliche Evolution tiefgreifend beeinflusst haben und wie sie auch heute noch die menschliche Gesundheit durch unser Mikrobiom, unsere Lebensmittelsysteme und Krankheiten formen und beeinflussen.

Wir engagieren uns für die Öffentlichkeitsarbeit und Bildung. Unser Ziel ist es, nicht nur unsere Kollegen, sondern auch die Öffentlichkeit über die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung und ihre Auswirkungen auf ihr tägliches Leben zu informieren. Wir arbeiten vor Ort mit gemeinnützigen Organisationen zusammen, um Wissenschaft und Gesundheitserziehung besser zugänglich zu machen. Wir sind bestrebt, Brücken zwischen den Disziplinen zu bauen und eine vielfältige und integrative Gemeinschaft von Wissenschaftler*innen, Akademiker*innen und der Öffentlichkeit zu schaffen, die die Neugier auf die Welt um uns herum und die Leidenschaft für die Beantwortung grundlegender Fragen darüber, was uns zu Menschen macht, teilen.

Team

Christina Warinner
Leitung

Förderung