Der aufkommende menschliche Erreger Fusarium

Pilze der Gattung Fusarium gehören zu den wichtigsten trans-kingdom Pathogenen. Sie führen zu dramatischen Ernteeinbußen als Erreger von Pflanzenkrankheiten, können aber auch ernste oberflächliche und invasive Infektionen beim Menschen (Fusariose) hervorrufen. Diese führen insbesondere bei immungeschwächten Patienten zu schweren Verläufen, während eine Infektion der Augenhornhaut (Keratitis) vor allem sonst gesunde Kontaktlinsenträger betrifft. Wir forschen an Virulenzfaktoren, deren Regulation, sowie an der Diagnostik von Fusarium-Infektionen.

Dabei sind wir insbesondere an epigenetischen Regulationsmechanismen (Histonmodifikationen) interessiert, die die Genexpression beeinflussen ohne eine zugrundeliegende Veränderung der Erbinformation. Gene, die für pilzliche Virulenzfaktoren – u.a. Naturstoffe – kodieren, liegen meist in heterochromatischen Bereichen. Diese sind unter gängigen Laborbedingungen nicht exprimiert, können aber unter bestimmten (Infektions-)Bedingungen aktiviert werden. Wir untersuchen relevante Histonmodifikationen (Methylierung und Acetylierung) und die beteiligten Enzyme, die diese Virulenzgene regulieren, um neue Therapieansätze zu schaffen.

Unsere Forschungsschwerpunkte sind

  • Fusarium Virulenzmechanismen und Wirt-Pathogen-Interaktionen
  • Entwicklung der Diagnostik von Fusarium-Infektionen
  • Epigenetische Regulationsmechanismen
  • Gene silencing vermittelt durch fakultatives Heterochromatin
  • Biosynthese und (epigenetische) Regulation von Naturstoffen

Die Forschungsgruppe FusInfect („Fusarium-Infektionen: Molekularbiologie und Diagnostik eines unterschätzten Erregers“) ist in die Struktureinheit (Epi-)Genetische Regulation Pilzlicher Virulenz integriert. Sie befasst sich mit Virulenzmechanismen und der Diagnostik des opportunistischen Humanpathogens Fusarium. Sie wird vom Freistaat Thüringen mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF) finanziert.

Team

Slavica Janevska
Leitung

Förderung