Pilzinfektionen – ein unterschätztes Risiko

Oberflächliche Pilzinfektionen sind weit verbreitet. Doch auch lebensbedrohliche invasive Pilzinfektionen nehmen weltweit zu und stellen ein unterschätztes Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Weltweit sind sie für über 1,5 Millionen Todesfälle jährlich verantwortlich. In Europa verursachen hauptsächlich filamentöse Pilze wie Aspergillus fumigatus und Hefen der Gattung Candida invasive Pilzinfektionen. Wir sind das einzige Forschungsinstitut, das schwerpunktmäßig Pilze als Infektionserreger beim Menschen umfassend in verschiedenen Fachdisziplinen und auf allen Ebenen der Komplexität erforscht – von der molekularen Interaktion bis hin zum Infektionsmodell im Tier.

Trotz der alarmierenden Situation ist die Diagnose von Pilzinfektionen schwierig und die Behandlungsmöglichkeiten sind limitiert. Sie basieren auf wenigen antifungalen Substanzklassen, gegen die wir zunehmend Resistenzen beobachten. Die Entwicklung neuer, antiinfektiver Strategien setzt voraus, dass wir die molekularen Mechanismen der Infektionen im Detail verstehen. Das Leibniz-HKI besitzt umfangreiche Expertise in den dafür relevanten Forschungsgebieten und arbeitet eng mit klinischen Partnern zusammen.