Veröffentlichung von Marina zum DGHM-"Paper of the Month" des Monats April gewählt

| von Christine Vogler

Die vor kurzem publizierte Originalarbeit unserer Wissenschaftlerin Marina Pekmezovic wurde von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) zum "Paper of the Month" gewählt:

Pekmezovic M, Hovhannisyan H, Gresnigt MS, Iracane E, Oliveira-Pacheco J, Siscar-Lewin S, Seemann E, Qualmann B, Kalkreuter T, Müller S, Kamradt T, Mogavero S, Brunke S, Butler G, Gabaldón T, Hube B (2021) Candida pathogens induce protective mitochondria-associated type I interferon signalling and a damage-driven response in vaginal epithelial cells. Nat Microbiol

Vaginale Candida Infektionen sind extrem häufig und betreffen jedes Jahr Millionen von Frauen. Ungefähr ¾ aller Frauen bekommen mindestens einmal im Leben einen vaginale Candida Infektion. Die vier wichtigsten Erreger dieser Infektionen (> 90% aller vaginaler Candida Infektionen), sind Candida albicans, C. glabrata, C. parapsilosis and C. tropicalis. In unserer Studie in Nature Microbiology haben wir ein in vitro Infektionsmodel auf der Basis von vaginalen Epithelzellen etabliert und die Infektionsprozesse mit den vier Candida Arten verfolgt. Die Transkriptome der vier Spezies und der Epithelzellen zeigten zum einen artspezifische Transkriptionsprofile, die auf eine unabhängige Evolution der Virulenzeigenschaften dieser Candida Pathogenen schließen lässt. Zum anderen ist die Wirtsantwort in den frühen Phasen der Infektionen erstaunlich ähnlich. Überraschend war, dass über sublethale mitochondriale Signalwege eine protektive Typ I Interferon Antwort induziert wurde. Eine solche Antwort ist eher typisch für virale Infektionen, wurde aber auch bei Infektionen mit Bakterien und Parasiten gezeigt, jedoch noch nie bei Pilzinfektionen. In späteren Phasen war die Antwort der Epithelzellen über das Schädigungspotential der Pilze geprägt. Die durch das Peptidtoxin Candidalysin vermittelte Epithelzellschädigung verursachte dabei erwartungsgemäß die stärkste Antwort. Die protektive Typ I Interferon Antwort könnte nicht für eine Immuntoleranz bei Candida Besiedlungen eine wichtige Rolle spielen, sondern auch für immuntherapeutische Anwendungen von Bedeutung sein. (Quelle: DGHM)

Herzlichen Glückwunsch Marina!