Schulter an Schulter gegen Infektionen

Die Arbeit am neuen Leibniz WissenschaftsCampus InfectoOptics beginnt

| von Christine Vogler

Infektionskrankheiten gelten weltweit als eine der Haupttodesursachen. Allein in Deutschland sterben 60.000 Menschen jährlich daran. Hinzu kommen immer mehr Infektionen, die kaum oder gar nicht mehr geheilt werden können. Jenaer Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen haben sich nun zusammengefunden, um gemeinsam verstärkt an der Erforschung von Infektionen zu arbeiten – Sie gründeten den Leibniz WissenschaftsCampus InfectoOptics.

Hier forschen Naturstoff-Forscher und Infektionsbiologen an neuen Wirkstoffen gegen Infektionen, dort testen Physiker moderne Möglichkeiten, einzelne Zellen mithilfe winziger Chips zu untersuchen – die Erkenntnisse der verschiedenen Wissenschaftsbereiche wurden jedoch bisher nur vereinzelt in gemeinsamen Forschungsprojekten bearbeitet. Der von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte WissenschaftsCampus InfectoOptics führt nun die Infektionsforschung mit der optischen Physik zusammen, beides gerade in Jena sehr starke Wissenschaftszweige.

Ein Kick-off-Meeting am 17. Februar 2015 markiert nun den Start des Forschungsvorhabens. Vertreter aller teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen kommen am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (HKI) zusammen, um die konkrete Ausgestaltung des Forschungsprojekts zu diskutieren. Im Anschluss daran findet das erste öffentliche Kolloquium statt.

Am Leibniz WissenschaftsCampus InfectoOptics beteiligen sich neben dem HKI und dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien die Friedrich-Schiller-Universität, das Universitätsklinikum Jena, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) sowie die Ernst-Abbe-Hochschule. Gemeinsam werden sie interdisziplinäre Forschungsprojekte von Nachwuchswissenschaftlern betreuen. So treffen Impulse aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln aufeinander, betont Axel Brakhage vom HKI, Sprecher von InfectoOptics: „In solch einem Projekt können die Wissenschaftler unheimlich voneinander lernen. Die modernen Technologien der Optik und Photonik können uns als Infektionsbiologen beispielsweise dabei helfen, künftig schneller Hinweise auf Infektionen im Blut zu erkennen. Das kann die Therapie von lebensbedrohlichen Krankheiten beschleunigen.“

Die Partner des Leibniz WissenschaftsCampus InfectoOptics

Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI), Jena

Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), Jena

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Universitätsklinikum Jena

Ernst-Abbe-Hochschule

Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik

Institut für molekulare Pathogenese im Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit