Interdisziplinäres Team geht auf Wirkstoffsuche

Leibniz-Präsident gibt Startschuss für BMBF geförderten Leibniz Research Cluster

| von Michael Ramm

BMBF-Referatsleiter Henk van Liempt überreicht die Förderbescheide an fünf Leibniz-Direktoren

Jena. Wirkstoffe – kleine Moleküle, die mitunter von immenser medizinischer Bedeutung sind. Sie mit althergebrachten Methoden zu finden, wird immer schwieriger. Im Leibniz Research Cluster wollen nun fünf Leibniz-Institute ihre Expertisen aus den Bereichen Chemie, Biologie, Physik, Informatik und Materialwissenschaften bündeln, um neue biotechnologische Methoden zur Wirkstoffsuche zu entwickeln.

Nicht nur einmal wurde zur Auftaktveranstaltung des Leibniz Research Clusters von den Vertretern der teilnehmenden fünf Leibniz-Institute die Metapher des Fußballteams aufgegriffen, nach dem Motto ‚Gemeinsam sind wir stark‘. Klar ist, dass neue Wirkstoffe wie Antibiotika nur sehr schwer im Alleingang gefunden werden können. „Wir als Biologen und Chemiker sind auf die Hilfe unserer Kollegen aus den Ingenieurwissenschaften angewiesen“, so der Sprecher des Clusters Axel Brakhage vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI). „Bei der Wirkstoffsuche greifen wir nun auf ihre Techniken zurück: Nanotechnologie, Mikrofluidik, Membrantechnologie.“ Auch Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen immer wichtiger werde.

Beteiligt am Cluster sind neben dem HKI das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund, das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle, das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) und das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) in Saarbrücken. Zum Kick-off wurde ihnen durch Henk van Liempt, Leiter des Referats Bioökonomie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Förderbescheid in Höhe von 5,5 Millionen Euro übergeben. Das Leibniz Research Cluster wird bis 2020 gefördert.

In der Förderzeit werden Nachwuchsforschungsgruppen an den einzelnen Instituten daran arbeiten, neue Wirkstoffe zu finden, vor allem mit dem Ziel, diese Wirkstoffe durch biotechnologische Methoden künstlich nachzubauen. Die beiden lebenswissenschaftlichen Institute werden Erkenntnisse zur Produktion der Synthesebausteine aus Mikroorganismen und Pflanzen beisteuern. Die drei technologisch und materialwissenschaftlich ausgerichteten Institute schaffen hierzu die Grundlagen für eine neue Art der Herstellung der Bausteine, die ohne lebende Zellen auskommt, sowie die nachfolgenden Analysen.