Innovativ gegen Infektionen

Doktoranden des Konsortiums InfectControl 2020 widmen sich der Prävention und Bekämpfung von Infektionskrankheiten

| von Michael Ramm

Jena. Schon heute sterben mehr als 60.000 Menschen jährlich in Deutschland an Infektionskrankheiten. Tendenz steigend. Daher ist es an der Zeit, sich diesem Problem aus unterschiedlichsten Perspektiven zu widmen. Das Konsortium InfectControl 2020, in welchem wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen der Wirtschaft zusammenarbeiten, schickt nun junge Wissenschaftler ins Rennen.

In InfectControl 2020 werden Infektionskrankheiten und ihre Vorbeugung aus vier Blickwinkeln betrachtet: aus der Sicht von Landwirtschaft und Veterinärmedizin, Mobilität und Klima, Medizin sowie Öffentlichkeit und Patienten. All diese Themenbereiche werden durch unterschiedliche Forschungsinstitute, Universitäten und Unternehmen aus ganz Deutschland bearbeitet. In 14 Forschungsprojekten setzen viele der beteiligten Einrichtungen auf junge Wissenschaftler, die sich aus medizinischer, klimatischer oder auch architektonischer Sicht mit der besorgniserregenden Zunahme von Infektionskrankheiten beschäftigen und an ganz neuen Lösungen forschen.

Diese Transsektorale Forschungsplattform soll nicht nur Forschung aus verschiedenen Disziplinen, sondern vor allem deren Vernetzung fördern und Innovationen hervorbringen. So werden Architekten der Technischen Universität Braunschweig gemeinsam mit Materialwissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena an speziellen medizinischen Materialien sowie der Infrastruktur von Krankenhäusern und Flughäfen forschen. Wo werden im Krankenhaus besonders häufig Infektionen übertragen? Welche Raumaufteilung und welcher Gebäudetyp würden dem entgegenwirken? Wie könnten Materialien beschaffen sein, an denen Mikroorganismen schlecht haften, beispielsweise bei Hüftgelenk-Prothesen?

Die Transsektorale Forschungsplattform nimmt ihre Arbeit Anfang März auf. Am 17. dieses Monats treffen sich die Doktoranden erstmalig zum Kick-off am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut in Jena. In den kommenden drei Jahren werden sie sich gemeinsam dem gesellschaftlich relevanten Problem der Infektionsbekämpfung und -vorbeugung widmen und diese Themen auf neue Weise angehen. Innerhalb der Forschungsplattform finden sie beste Bedingungen vor, sich zu vernetzen und Grundlagen für weitere Kooperationen zwischen den Partnern des Konsortiums zu schaffen und so den Weg für Innovationen zu ebnen.