Ausgezeichnete Gleichstellungsarbeit
Alle Jenaer Leibniz-Institute erhalten TEQ-Prädikat
| von Christine Vogler
Alle drei Jenaer Leibniz-Institute wurden am 9. November 2016 in Nürnberg mit dem Prädikat „TOTAL E-QUALITY“ ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Engagement der Einrichtungen bei der nachhaltigen Förderung von Wissenschaftlerinnen.
Mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat werden Unternehmen und Institutionen ausgezeichnet, die eine an Chancengleichheit orientierte Personal- und Organisationspolitik verfolgen, in deren Mittelpunkt die Begabungen, Kompetenzen und Potenziale der Geschlechter gleichermaßen einbezogen, anerkannt und gefördert werden. 2016 erhielten insgesamt 58 Organisationen, darunter 12 Leibniz-Institute einschließlich der drei Jenaer Institute (Leibniz-Institut für Photonische Technologien [IPHT], das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut [FLI] sowie das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut [HKI]), das Prädikat. FLI und HKI bekamen zudem das Zusatzprädikat für vorbildliches Engagement im Bereich „Diversity“ verliehen. Die Auszeichnung wurde am 9. November offiziell in Nürnberg überreicht und gilt für drei Jahre.
„Die Führungspersönlichkeiten unserer Prädikatsträger haben erkannt, dass gelebte und in der Organisation fest verankerte Chancengleichheit und Vielfalt zu mehr Erfolg führt. Sie präsentieren sich als zukunftsweisende Vorbilder in unserer Gesellschaft“, sagte Eva Maria Roer, Vorsitzende des TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. „Die drei Jenaer Leibniz-Institute schaffen für ihre Beschäftigten nicht nur die gleichen Rahmenbedingungen für beruflichen Erfolg und sind selbst damit erfolgreicher als andere. Sondern: Sie fördern die Karriere von Frauen in der jeweiligen Organisation und steigern damit ihre Attraktivität als Arbeitgeber“, so Roer.
Am IPHT wurden in den vergangenen Jahren Strukturen geschaffen, um Spitzenwissenschaftlerinnen gezielt zu fördern und damit den Anteil weiblicher Führungskräfte am Institut zu erhöhen. „Die Förderung von Wissenschaftlerinnen – nicht nur in Leitungspositionen – und die Etablierung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für das IPHT Aufgaben von hoher Priorität. Die Auszeichnung mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat sehen wir als Bestätigung unserer bisherigen Anstrengungen bei dieser wichtigen Aufgabe“, so Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des IPHT.
Das FLI erhält das Prädikat nach 2013 bereits zum zweiten Mal. Die Jury lobte vor allem den hohen Standard, den das Institut bei seiner Gleichstellungsarbeit in den letzten Jahren halten und ausbauen konnte. „Besonders stolz sind wir darauf, dass wir das Prädikat 2016 mit dem Zusatz „Diversity“ erhalten haben“, freut sich Daniele Barthel, Administrativer Vorstand des FLI. Denn das Institut ist eines der Leibniz-Institute mit dem höchsten Ausländeranteil. „Deshalb liegt uns nicht nur die Gleichstellungsarbeit, sondern auch die Integration der verschiedenen kulturellen Hintergründe unserer Mitarbeiter sehr am Herzen“, ergänzt sie weiter. Mitarbeiter aus mehr als 30 Ländern arbeiten am FLI; sie machen knapp ein Viertel der Belegschaft aus, unter den Wissenschaftlern sogar fast die Hälfte.
Das HKI erhält ebenfalls zum zweiten Mal das Prädikat für seine erfolgreiche Gleichstellungspolitik und sein Engagement für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Jury hob besonders positiv die hervorragende Integration neuer Beschäftigter, die Nachwuchsförderung und die gute Vernetzung des Instituts hervor. Als Ausdruck der Wertschätzung der vielfältigen Fähigkeiten und der großen Diversität unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird das Prädikat mit dem Add-on „Diversity“ verliehen.
TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V.
Seit 1997 zeichnet TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V. jährlich Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Verbände aus, die sich nachhaltig für Chancengleichheit engagieren. TOTAL E-QUALITY Management (zusammengesetzt aus TOTAL QUALITY MANAGEMENT und EQUALITY) ist ein Personalmanagement, das sich einerseits am Geschlecht orientiert, andererseits in zunehmendem Maß auch an sehr unterschiedlichen Lebensereignissen der Beschäftigten. Das Prädikat beruht auf einem freiwilligen Selbstcheck und wird für drei Jahre vergeben. Weitere Informationen unter www.total-e-quality.de
Leibniz-Institute in Jena
Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Über 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter www.leibniz-fli.de.
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) erforscht die wissenschaftlichen Grundlagen für photonische Verfahren und Systeme höchster Sensitivität, Effizienz und Auflösung. Gemäß dem Motto „Photonics for Life – from Ideas to Instruments“ entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am IPHT maßgeschneiderte Lösungen für Fragestellungen aus den Bereichen Lebens- und Umweltwissenschaften sowie Medizin. Weitere Informationen unter
www.leibniz-ipht.de.
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert. Näheres unter www.leibniz-hki.de.