Candidalysin ist „Leibniz-Wirkstoff des Jahres 2017“

Drei Wissenschaftler des HKI ausgezeichnet.

| von Sina Gerbach

Preisträgerin Selene Mogavero

Duncan Wilson, Selene Mogavero und Bernhard Hube vom HKI wurden gemeinsam mit Thomas Gutsmann vom Forschungszentrum Borstel für die Entdeckung des „Leibniz-Wirkstoffes des Jahres 2017“ ausgezeichnet.

Gemeinsam mit Kollegen aus Aberdeen und London gelang es dem Team erstmals, beim humanpathogenen Hefepilz Candida albicans ein echtes Toxin zu finden. Candidalysin, so dessen Name, bildet an der Membran der Wirtszelle Löcher und kann sie so zerstören. Das Molekül ist zudem für das Immunsystem des Wirts entscheidend. Sobald sich der Pilz an die Wirtszelle heftet und diese damit beschädigt, erkennt der Wirt das Toxin und damit den Pilz. Candidalysin öffnet das Tor für ein besseres Verständnis des Infektionsprozesses und für neue Therapieansätze.

Für ihre herausragende Arbeit zeichnete der Leibniz-Forschungsverbund „Wirkstoffe und Biotechnologie“ das Team im Rahmen der Leibniz-Wirkstofftage aus, die vom 10.-11. April 2017 in Freising stattfanden. Die Gewinner erhielten eine Medaille, ein Zertifikat und 2000 Euro Preisgeld. Selene Mogavero – die italienische Postdoktorandin am HKI ist Erstautorin der Nature-Publikation über die Entdeckung des Wirkstoffes – stellte die Arbeit zudem auf der Konferenz vor.

Der Leibniz-Forschungsverbund „Wirkstoffe und Biotechnologie“ wird durch die Leibniz-Gemeinschaft gefördert und verleiht jährlich einen Preis für wichtige Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet von bioaktiven Substanzen.