Was ist kleiner als Bakterien?

Zum Forsche Schüler Tag stellten sich HKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Fragen von knapp 30 Jugendlichen

Gruppenfoto: 27 Schüler und Schülerinnen besuchten zum „Forsche Schüler Tag“ das HKI

Ungeduldig ließen sie die Belehrung über sich ergehen. Etwas Theorie muss sein. Aber endlich folgt die Praxis: In insgesamt neun Gruppen erkundeten 27 Schüler und Schülerinnen zum  „Forsche Schüler Tag“ das HKI. Einige von ihnen besuchen das Institut bereits zum zweiten Mal im Zuge des Zukunfttages, der zeitgleich mit dem bundesweiten „Girls und Boys Day“ stattfindet.

„Keine falsche Scheu“, fordert Sebastian Pflanze seine Schützlinge auf. „Ihr könnt nichts falsch machen.“ Der Doktorand der Nachwuchsgruppe Chemie Mikrobieller Kommunikation wiegt mit Jette und Emilia vom Holzland Gymnasium gerade 15 mg Riboflavin (Vitamin B2) ab. Zaghaft geben die Schülerinnen das orange-rote Pulver in ein weißes Plastikschälchen auf der Feinwaage. In ihrem Versuch analysieren die Achtklässlerinnen Vitamin B2 aus Vitamintabletten.

Nebenan ist es unterdessen mucksmäuschenstill. Ehrfürchtig stehen Esther und Victoria in ihren großen Kitteln im Labor der Nachwuchsgruppe Evolution mikrobieller Interaktionen. Sie trauen sich kaum etwas anzufassen. Nach dem Zentrifugieren von Hefezellen färben sie die Zellwand des Pilzes nun mit unterschiedlichen Farbstoffen an. „In der Schule haben wir schon mal den Zellkern von Zwiebelzellen eingefärbt,“ wirft Victoria ein, die langsam in ihrer Forscherrolle aufgeht. Stolz präsentieren sie ihre gefärbten Proben in die Kamera, bevor sie die Lösung verdünnen. Doktorandin Christin Reimer erklärt den Schülerinnen, dass sie die Zellen dank der Färbung später besser erkennen können. Sie wollen die Hefezellen mit Amöben zusammenbringen und unter dem Mikroskop beobachten, was passiert.
„Jetzt müssen wir 30 Minuten warten, während die Proben bei 37°C im Inkubator sind“, ergänzt Biologielaborantin Lisa Reimer.
Frühstück!

Währenddessen ein Labor weiter:
Angestrengt hält Sebastian eine UV-Lampe vor ein Glasbehältnis mit gelber Flüssigkeit. „Seht ihr die helle Stelle, wie die Substanz fluoresziert?“, fragt er die Schülerinnen. Es ist etwas zu hell im Labor, aber Jette und Emilia trauen sich näher heran. Sie nicken. „Diese Eigenschaft nutzen wir später für die Quantifizierung,“ erklärt der Chemiker den weiteren Ablauf.

Auch bei Viktoria und Esther leuchten die Farben, allerdings vom Monitor des Mikroskops. „Siehst du“, ruft Christin. „Hier wurde die Hefe schon von einer Amöbenzelle gefressen, dabei haben wir sie gerade erst zusammengeführt.“ Die Schülerinnen schauen gespannt auf den Bildschirm und grinsen sich erfreut an.
„Und, passiert was?“ Nachwuchsgruppenleiter Falk Hillmann betritt den Raum. Er ist neugierig: „Wow! man erkennt die Zellen super“, lobt er die Forscherinnen auf Zeit.“ Das habt ihr toll gemacht. Wann könnt ihr bei uns anfangen?“

(Monika Weiß)

Eindrücke des "Forsche Schüler Tag" 2018