Cofaktor W₃: Gerald Lackner auf Professur berufen
Ab dem 1. September ist Gerald Lackner Professor für Biochemie der Mikroorganismen an der Universität Bayreuth. Sein Lehrstuhl ist an der neuen Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit am Campus in Kulmbach angesiedelt.
Gerald Lackner verbindet eine lange Geschichte mit Jena und dem Leibniz-HKI. Bereits sein Studium der Biochemie hat er an der Universität Jena absolviert. Anschließend forschte er für seine Promotion in der Abteilung Biomolekulare Chemie von Christian Hertweck am Leibniz-HKI. Nach PostDoc-Stationen bei Dirk Hoffmeister an der Universität Jena und als Feodor Lynen Research Fellow an der ETH Zürich kehrte Lackner ans Leibniz-HKI zurück und baute die Nachwuchsgruppe Synthetische Mikrobiologie auf.
Lackners Gruppe untersucht sogenannte kryptische Biosynthese-Gencluster, also Gencluster, deren Produkte (noch) unbekannt sind. Um diese Gencluster mit ihren zugehörigen Metaboliten zu korrelieren, kombiniert die Gruppe funktionelle Genomik mit komparativer Metabolomforschung.
Lackner und sein Team erzielten insbesondere auf dem Gebiet der Cofaktoren aus Mycobakterien entscheidende Durchbrüche. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf das Coenzym F420 und auf Mycofactocin. Neben der Aufklärung der Biosynthese und der physiologischen Funktion dieser Stoffe beschäftigten sie sich auch damit, wie diese in größerem Maßstab produziert und somit biotechnologisch nutzbar gemacht werden können.
An der Universität Bayreuth wird Gerald Lackner die neue Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit mit aufbauen. “Der Aufbau des neuen Campus der Uni Bayreuth in Kulmbach ist ein spannendes Projekt, das wichtige Impulse in die Region Oberfranken bringen wird. Ich freue mich, den Standort mit Forschung und Lehre im Bereich Lebensmittel-Mikrobiologie und -Biotechnologie unterstützen zu dürfen“, so Lackner.
Die Gruppe Synthetische Mikrobiologie am Leibniz-HKI wird noch bis Frühjahr 2024 laufende Projekte abschließen.