Infektions- und Sepsisforscher erneuern Forderung für Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis

Podiumsdiskussion mit Staatsminister Helge Braun und Pressegespräch am 11.09.2014 in Berlin

| von Christine Vogler

Welt-Sepsis-Tag

Über 1200 Sepsistote durch Ebola in Westafrika und jährlich ca. 60 000 Sepsisopfer in Deutschland sind alarmierend

In Westafrika versterben täglich ca. 30 Menschen an der derzeit unkontrollierten Ebola-Epidemie. Dies hat in der Weltöffentlichkeit zu Recht große Sorgen ausgelöst. Das gefährliche Virus führt in nahezu 60% der Fälle zu einer tödlichen Sepsis (www.who.int/csr/don/2014_08_19_ebola/en/). Die Weltgemeinschaft muss auch im eigenen Interesse alles tun, um den Menschen und den überforderten Regierungen in dieser Region zu helfen und das Übergreifen dieser bedrohlichen Seuche auf andere Länder zu verhindern.

Wir dürfen es jedoch auch in Deutschland nicht länger hinnehmen, dass jährlich mehr als 60 000 Menschen an einer Sepsis versterben.

Sepsis kann von allen akuten Infektionen und hunderten Infektionserregern ausgelöst werden. Bei uns sind es meist Lungenentzündungen, Bauch- und Harnwegsinfekte oder Wundinfektionen. Nicht nur Schweinegrippe, Vogelgrippe und Ebola, sondern  auch das Grippevirus oder der Malariaerreger können eine Sepsis auslösen. In den USA schätzt das Center for Disease Control and Prevention (CDC), dass die Zahl der Sepsisfälle von 621.000 im Jahr 2000 auf 1.141.000 im Jahr 2008 zugenommen und sich damit fast verdoppelt hat (www.cdc.gov/sepsis/basic/qa.html). Weltweit sind jährlich ca. 8 Millionen Todesopfer durch Sepsis zu beklagen.

In Deutschland könnten 15.000 bis 20.000 Menschenleben gerettet werden

Dies erfordert jedoch eine konsequente Umsetzung von Impfempfehlungen, Einhaltung von Hygienevorschriften, bessere Früherkennung und sofortigen Therapiebeginn bereits beim Auftreten der Frühsymptome und effektivere Antibiotika. Deshalb fordert ein Memorandum einen Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis. Es wird u.a. von zwölf medizinischen Fachgesellschaften, den Präsidenten der Leopoldina und des Robert Koch Instituts, einer Reihe von Landesgesundheitsministern und Landesärztekammern und einigen großen Krankenhausgruppen unterstützt (www.world-sepsis-day.org/Memorandum.pdf).

Motto der Podiumsdiskussion: Sepsisfälle und Antibiotikaresistenzen steigen unaufhaltsam - Für einen Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis

Nutzen Sie die Möglichkeit zur Diskussion mit hochrangigen Fachleuten aus Klinik, Wissenschaft und Politik. Im Anschluss an die Veranstaltung stehen Ihnen auch Betroffene für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Ort und Zeit: Berlin Langenbeck‐Virchow‐Haus; Luisenstraße 58/59; 11:00-14:00 Uhr. Weitere Details zu der Veranstaltung finden Sie unter: http://www.world-sepsis-day.org/Podiumsdiskussion_BERLIN.pdf

Weitere Infos zur Sepsis finden Sie unter: www.sepsis-gesellschaft.de; www.sepsis-hilfe.org; und www.world-sepsis-day.org