Mark Gresnigt ist DGHM-Förderpreisträger 2023

| von Charlotte Fuchs

Mark Gresnigt im Labor
Mark Gresnigt - Leiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Adaptive Pathogenitäts-Strategien Quelle: Anna Schroll/Leibniz-HKI

Einer der diesjährigen Förderpreise der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) geht an Mark Gresnigt, Leiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Adaptive Pathogenitäts-Strategien am Leibniz-HKI.

Anlässlich der Jahrestagung der DGHM Ende September in Lübeck wurden besondere Leistungen auf dem Gebiet der Infektions- und Wirkstoff-Forschung gewürdigt. Mark Gresnigt, Gruppenleiter am Leibniz-HKI erhielt einen der diesjährigen Förderpreise. Gresnigt erforscht Strategien von Candida-Arten, insbesondere Candida albicans, zur Anpassung an wechselnde Wirtsbedingungen, um sich in der menschlichen Mikrobiota zu behaupten. Das können beispielsweise eine erhöhte Temperatur während einer Infektion oder auch Abwehrmoleküle des Wirts sein. Bestimmte Hefen der Gattung Candida die im menschlichen Körper siedeln, sind normalerweise harmlos. Unter bestimmten Bedingungen können sie jedoch zu Krankheitserregern werden, die das Potential haben sowohl oberflächliche als auch tödliche Infektionen auszulösen. Man bezeichnet sie daher als opportunistische Erreger. Die Gruppe Adaptive Pathogenitäts-Strategien unter Gresnigts Leitung interessiert sich besonders für die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen, die solche Anpassungen induzieren, und die Proteine, die durch den Pilz wahrgenommen werden.

In seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Gresnigt mit Mustererkennung und bestimmten Signalwegen, die an der Wirtsabwehr gegen den opportunistischen pathogenen Schimmelpilz Aspergillus fumigatus beteiligt sind. Als Postdoc untersuchte er die metabolischen Veränderungen, die in zirkulierenden Monozyten auftreten, wenn sie dem Endotoxin des Darmbakteriums Escherichia coli ausgesetzt sind. Mit diesem experimentellen Modell wird die menschliche Sepsis nachgeahmt. Gresnigt konnte damit zeigen, dass die drastische systemische Immunaktivierung durch Endotoxämie dazu führt, dass Monozyten ihre metabolische Plastizität verlieren. Damit büßen sie auch ihre Fähigkeit ein, Zytokinantworten auszulösen, reaktive Sauerstoffspezies freizusetzen und den opportunistischen pathogenen Pilz Candida albicans zu beseitigen.

2018 wechselte Mark Gresnigt dann mit einem Alexander-von-Humboldt-Postdoktorandenstipendium an das Leibniz-HKI in Jena.

Zusammen mit der Abteilung Mikrobielle Pathogenitätsmechanismen erhielt er 2021 den Forschungsförderpreis der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und 2022 den medac-Forschungspreis. Vier seiner bisher 69 wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden vom Vorstand der DGHM schon zum Paper of the Month gewählt.

Den zweiten DGHM-Förderpreis erhielt in diesem Jahr Katharina Schauffler, Professorin für Epidemiologie und Ökologie antimikrobieller Resistenz am Helmholtz-Institut für One Health (Universität Greifswald) und Nachwuchsgruppenleiterin am Institut für Pharmazie an der Universität Greifswald.

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