„MiCCrobioTAckle“-Projekt startet mit erster Schulungsveranstaltung

Zwölf Promovierende aus ganz Europa kamen am Leibniz-HKI zusammen und lernten die Grundlagen der Programmierung für die Forschung kennen

| von Friederike Gawlik

Gruppenfoto auf dem Gelände des Leibniz-HKI der Teilnehmenden der ersten Schulungsveranstaltung des MiCCrobioTackle-Projekts. Im Hintergrund sind grüne Bäume und moderne Gebäude.
Teilnehmende der ersten Schulungsveranstaltung des MiCCrobioTackle-Projekts in Jena, die den interdisziplinären Austausch fördern soll. © Ana Depetris Chauvin, Leibniz-HKI

Im Rahmen des kürzlich gegründeten europäischen Forschungsnetzwerks „MiCCrobioTAckle“ fand am 29. und 30. Mai 2025 das erste Vor-Ort-Training für Promovierende am Leibniz-HKI in Jena statt. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Meilenstein in dem dreijährigen Programm unter der Leitung von Prof. Gianni Panagiotou, der die Abteilung Microbiome Dynamics am Institut leitet. MiCCrobioTAckle bringt eine internationale Gruppe Promovierender mit führenden Forscher*innen auf den Gebieten Mikrobiota, Krebskachexie und translationale Medizin zusammen.

Am Leibniz-HKI erhielten nun die zwölf Nachwuchswissenschaftler*innen eine praktische Einweisung in die Grundlagen der Programmierung für die Forschung. Der Kurs führte die Gruppe in die Programmiersprache R ein, eine der am häufigsten verwendeten Programmiersprachen für die biologische Datenanalyse. Die Schulung ist Teil eines umfassenden Programms, das darauf abzielt, die nächste Generation von Wissenschaftler*innen mit soliden Grundlagen in der rechnergestützten und quantitativen Mikrobiomforschung auszustatten.

Das Training folgte auf ein Kick-off-Meeting am Vortag in Berlin, bei dem die jungen Forscher*innen ihre Principal Investigators (PIs) trafen, individuelle Forschungsprojekte besprechen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Arbeitspaketen des Netzwerks erkunden konnten. Das Treffen beinhaltete auch einen Design-Thinking-Workshop, der dazu anregte, wissenschaftliche Herausforderungen mit Hilfe eines auf den Menschen zentrierten, interdisziplinären Fokus anzugehen. Der Workshop bot der Gruppe außerdem eine hervorragende Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen.

Im MiCCrobioTAckle-Projekt werden die Nachwuchstalente von einem vielfältigen Ausbildungsprogramm profitieren, das neben experimenteller Mikrobiota-Medizin auch Wissenschaftskommunikation und wissenschaftliche Integrität umfasst. Zusätzliche Module bieten Einblicke in Karrierewege jenseits der akademischen Welt, einschließlich geistigen Eigentums und Unternehmertum. Diese bereiten die Forscher*innen auf ihre künftige Verantwortung im akademischen und industriellen Umfeld vor.

Die nächsten Schulungen werden von Partnerinstitutionen in den Niederlanden, Dänemark und Irland ausgerichtet und bieten weitere internationale Erfahrungen und Interdisziplinarität an.

MiCCrobioTAckle wird von der EU finanziert und zielt darauf ab, die Rolle des Darmmikrobioms bei der Tumorkachexie aufzudecken – einem Zustand, der Muskeln abbaut und häufig bei Krebspatient*innen auftritt. Durch die Kombination von Fachwissen aus den Bereichen Mikrobiologie, Computerbiologie und klinische Wissenschaft will das Konsortium unser Verständnis dieses komplexen Syndroms verbessern und den Weg für neue therapeutische Strategien ebnen.

Weitere Informationen über MiCCrobioTAckle finden Sie unter:

Mitarbeiter*innen

Gianni Panagiotou