Nationale Forschungsdateninfrastruktur: Konsortium für Mikroskopie und Bildanalyse wird gefördert

Zwei Menschen an Schreibtischen, an einem Bildschirm ist ein buntes, computergeneriertes Bild zu sehen.
Die Abteilung Angewandte Systembiologie entwickelt Algorithmen zur Bildanalyse. Quelle: Anna Schroll/Leibniz-HKI

Das Konsortium NFDI4BIOIMAGE, an dem das Leibniz-HKI beteiligt ist, wird für die kommenden fünf Jahre gefördert. Sprecherin ist Stefanie Weidtkamp-Peters, Professorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Das Konsortium wird von der HHU und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg koordiniert.

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI ist eine Initiative zum Aufbau eines Infrastrukturrahmens für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland. Ziel ist, verlässliche zentrale Standards und Infrastrukturen für die Speicherung, Vernetzung und Nutzung von Daten aus Wissenschaft und Forschung zu entwickeln. Damit sollen Daten über Fächer- und Einrichtungsgrenzen hinweg genutzt werden können.

Die NFDI4BIOIMAGE-Initiative fokussiert sich auf die Bereiche Mikroskopie und biologische Bildgewinnung und -verarbeitung („Bioimaging“). Gerade hier fallen riesige Mengen an Forschungsdaten an. Bereits in jedem Pixel eines Mikroskopbildes steckt eine Fülle von Informationen: räumliche, zeitliche und spektrale. In dem methodenzentrierten Konsortium sollen Lösungen entstehen, damit Bioimaging-Daten über disziplinäre Grenzen hinweg geteilt und wiederverwendet werden können. Damit soll der volle Informationsgehalt der Daten ausgeschöpft werden. Ebenso sollen sie der Re-Analyse zur Verfügung stehen, um so – möglicherweise über die ursprüngliche Fragestellung hinaus – neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Prof. Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters, Sprecherin des Konsortiums und Leiterin des Center for Advanced Imaging (CAi) an der HHU: „Ein Grundbaustein unserer Strategie ist es, ein gemeinsames, Cloud-kompatibles und interoperables digitales Objekt zu definieren, als Dateneinheit aus binären Bilddaten und den zugehörigen Metadaten. Mit NFDI4BIOIMAGE wollen wir eine Infrastruktur bereitstellen, die einerseits disziplinspezifischen Anforderungen gerecht wird und die andererseits an andere Datentypen und Systeme zum Forschungsdatenmanagement anderer wissenschaftlicher Disziplinen anschließt.“

An NFDI4BIOIMAGE sind insgesamt zehn Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Fachgesellschaft „German BioImaging – Gesellschaft für Mikroskopie und Bildanalyse e.V.“ beteiligt. Am Leibniz-HKI ist die Abteilung Angewandte Systembiologie von Marc-Thilo Figge involviert. Für eine Dauer von fünf Jahren hat das Konsortium eine Fördersumme von 11,6 Millionen Euro beantragt.

Mitarbeiter*innen

Marc Thilo Figge