Über zwei Millionen Euro für die Universität Jena
Carl-Zeiss-Stiftung fördert den Aufbau einer Nachwuchsgruppe und einer Juniorprofessur
| von Christine Vogler
Der wissenschaftliche Nachwuchs der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat Grund zur Freude: Rund 2,2 Millionen Euro hat die Carl-Zeiss-Stiftung für den Aufbau einer Nachwuchsgruppe und für die Förderung von vier Doktorandinnen und Doktoranden, drei Postdocs und einer Juniorprofessur an der Jenaer Universität bewilligt. "Wir freuen uns sehr über die positive Bewertung unserer Anträge, die sich in einem harten Auswahlverfahren gegen starke Konkurrenz durchsetzen konnten", freut sich Prof. Dr. Thorsten Heinzel. "Die großzügige Förderung kommt unseren talentierten Nachwuchsforschern zugute und stärkt zudem die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Universität", betont der Prorektor für Forschung.
Den größten Anteil an der Fördersumme hat der Aufbau eines Transferzentrums Biotechnologie mit der Nachwuchsgruppe "Synthetische Mikrobiologie". In den kommenden vier Jahren wird die Carl-Zeiss-Stiftung das Vorhaben mit einer Million Euro im Rahmen des "Programms zur Stärkung von Forschungsstrukturen an Universitäten" unterstützen. Die Gruppe ist angegliedert an die Exzellenz-Graduiertenschule "Jena School for Microbial Communication" (JSMC). Ziel der JSMC ist es, die Kommunikation von Mikroorganismen untereinander und mit ihrer Umwelt zu erforschen, etwa für die Entwicklung neuer Medikamente und die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Dabei ist die JSMC in ein enges Netzwerk aus Forschungsinstitutionen und regionalen Biotechnologie-Unternehmen eingebunden, um die in der Grundlagenforschung entdeckten Wirkstoffe und Bioprozesse in die Anwendung bringen zu können. Die neue Nachwuchsgruppe soll dazu beitragen, den Transfer weiter zu verbessern und zu beschleunigen. "Die Gruppe ist als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft konzipiert mit enger Anbindung an das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI). Damit können Forschungsprojekte etwa im Bereich der synthetischen Mikrobiologie vorangetrieben werden, die für einen Innovationsschub sorgen sollen", erläutert die stellvertretende JSMC-Sprecherin Prof. Dr. Erika Kothe. "Eine solche Forschungsstruktur ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein, um die Biotechnologie in Jena zu stärken, sondern bereichert nicht zuletzt die Ausbildung unserer Studierenden und Promovierenden", verdeutlicht die Mikrobiologin.
Förderung von drei Post-Docs und vier Doktoranden
Darüber hinaus war die Jenaer Universität im Rahmen des "Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" der Carl-Zeiss-Stiftung erfolgreich. Sie stellt in den nächsten vier Jahren 480.000 Euro für die neue Juniorprofessur "Hochleistungsquellen kohärenter Strahlung" bereit, die nun ausgeschrieben werden kann. Zudem werden die Postdoktorandinnen Dr. Franziska Hufksy vom Lehrstuhl für Bioinformatik und Dr. Katharina Schneeberg vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum sowie der Postdoktorand Dr. Felix Dreisow vom Institut für Angewandte Physik (IAP) für zwei Jahre mit je 200.000 Euro für Personal- und Sachmittel gefördert.
Ebenso am IAP forscht Kristin Pfeiffer, die von der Carl-Zeiss-Stiftung für zwei Jahre ein mit monatlich 1.500 Euro dotiertes Doktoranden-Stipendium erhält. Unterstützung bei ihrer Promotion erhalten zudem René Winkler vom Lehrstuhl für Biochemie, Richard Henze aus der Arbeitsgruppe Biosystemanalyse des Instituts für Informatik sowie Anja Lück aus der Arbeitsgruppe Theoretische Systembiologie an der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät.