Physiologisch relevante in vitro-Modelle
In vitro Infektionsmodelle sind von zentraler Bedeutung um die Biologie von Pilzinfektionen zu erforschen. Allerdings bleibt es nach wie vor schwierig physiologische Bedingungen in künstlichen Modellen nachzustellen. Beispielsweise ist die bakterielle Mikrobiota des Menschen entscheidend, um Infektionen mit C. albicans zu vermeiden, da Antibiotikabehandlung eine der häufigsten Ursachen oberflächlicher als auch systemischer Infektionen mit dem Hefepilz ist.
In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Mikrobielle Pathogenitätsmechanismen entwickeln wir neue in vitro Modelle, welche physiologische Bedingungen simulieren. Diese Modelle reichen von in vitro Zellkulturmodellen mit kommensalen Bakterien zu dynamischen Organ-auf-einem-Chip Modellen, welche die epitheliale Barriere, den Blutstrom, das angeborene Immunsystem und die bakterielle Besiedlung des Epitheliums nachstellen. Die Organ-auf-einem-Chip Modelle wurden in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinikumsgruppe INSPIRE als Candida-Infektionsmodelle optimiert.
Wir benutzen diese Modelle um den Einfluss bestimmter mikrobiotischer Aspekte sowie von Wirtsfaktoren zu erforschen. Unser besonderes Interesse gilt Mechanismen, durch die die Mikrobiota und der Wirt C. albicans in einer friedlichen Koexistenz halten und welche Faktoren den Wechsel zur Pathogenität beeinflussen. Diese Projekte verfolgen wir in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Mikrobielle Pathogenitätsmechanismen innerhalb des Marie Curie International Training Network FunHoMic und dem Exzellenzcluster Balance of the Microverse.