Antibiotikamangel aus Sicht von Forschung und Industrie
InfectControl 2020 veranstaltet Podiumsdiskussion bei der VAAM-Jahrestagung
Von Tina Kunath
Jena. Grundlagenforschung, aber auch die gezielte Anwendung von Kenntnissen aus der Mikrobiologie sollen auf der Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), die vom 13. bis zum 16. März 2016 in Jena stattfindet, thematisiert werden. Dazu gehört beispielsweise die Überführung neuer Erkenntnisse in die Bereiche Medizin, Mobilität und Landwirtschaft. Das bundesweit aktive, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projektkonsortium InfectControl 2020 veranstaltet im Rahmen der Konferenz eine Podiumsdiskussion zur Antibiotika-Krise im Hinblick auf resistente Krankheitserreger und die Entwicklung neuer Antibiotika.
Ein Krankenhausaufenthalt ist heute nicht mehr nur mit der Behandlung der ursächlichen Krankheit verbunden, sondern zunehmend auch mit der Bekämpfung von Bakterien aus dem Krankenhaus selbst. Immer mehr dieser Mikroorganismen sind resistent gegen gängige Antibiotika. Das Problem: Es fehlt an neuen, wirksamen Mitteln. Das Konsortium InfectControl 2020 - Neue Antiinfektionsstrategien Wissenschaft ∙ Gesellschaft ∙ Wirtschaft widmet sich dieser und weiteren Herausforderungen wie der globalen Verbreitung von Krankheitserregern, dem Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft sowie der Aufklärung der Öffentlichkeit. Dabei werden die Probleme fachübergreifend in Verbünden von Forschungseinrichtungen und Unternehmen angegangen.
Zur Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) veranstaltet InfectControl 2020 eine Podiumsdiskussion, bei der Experten aus der Medizin, Pharmaindustrie und Forschung über die Notwendigkeit und Entwicklung von neuen Medikamenten sprechen werden. Die Veranstaltung beginnt am 15. März 2016 um 15:40 Uhr.
Das Podium besteht aus Michael Bauer (Universitätsklinikum Jena), Peter Hammann (Firma Sanofi Aventis), Sabina Heim (Firma Ascenion) und Christian Hertweck (Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut). Moderiert wird die Diskussion vom Tagungspräsidenten Axel Brakhage.
Nähere Informationen zur Jahrestagung der VAAM: www.vaam-kongress.de
Informationen zu InfectControl 2020
InfectControl 2020 ist ein Konsortium aus Wirtschaftsunternehmen und akademischen Partnern, das gemeinsam Lösungen für Probleme wie die zunehmende globale Verbreitung von Krankheitserregern und den Mangel an wirksamen Medikamenten sowie unzureichende diagnostische Möglichkeiten auf nationaler ebenso wie auf globaler Ebene entwickelt. Gegründet wurde es im Rahmen der Fördermaßnahme „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), durch die es finanziell unterstützt wird.
Informationen zur VAAM
In der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) sind etwa 3500 mikrobiologisch orientierte WissenschaftlerInnen zusammengeschlossen. Die VAAM fördert den wissenschaftlichen Informationsaustausch und die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder, mit dem Ziel, Forschungsergebnisse der Mikrobiologie zum Wohl der Gesellschaft und der Umwelt umzusetzen. VAAM-Mitglieder dienen auch als geschätzte Ansprechpartner für Fragen aus der Öffentlichkeit.
Informationen zum HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten etwa 400 Personen am HKI, davon 130 als Doktoranden.
Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundvorhaben wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, der Sonderforschungsbereiche FungiNet (Transregio) und ChemBioSys, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020, einem Konsortium im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Seit 2014 ist das HKI Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen.
Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.
Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der WissenschaftsCampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI) –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
Telefon: +49 3641 5321011
Mobil: +49 176 54909562
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