ERC Präsident Bourguignon besucht Forschungsstandort Jena
Gesprächsrunde und Präsentation der ERC-Projekte am Beutenberg Campus
Jena. Der Präsident des Europäischen Forschungsrats (ERC) Prof. Jean-Pierre Bourguignon besuchte am Montag, 5. November, die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sowie mehrere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, darunter das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI).
Auf ein Gespräch mit dem Präsidenten der FSU Prof. Walter Rosenthal folgte der Besuch des Beutenberg Campus. Dort besichtigte Bourguignon die Labore zweier ERC-Projekte sowie das gesamte Areal. Anschließend besuchte er das Leibniz-HKI, wo eine Gesprächsrunde mit Hochschulrektoren, Institutsdirektoren, ERC-Preisträgern und künftigen Antragsstellern stattfand. Dabei diskutierten die Teilnehmer die europaweite Förderung und Vernetzung der Spitzenforschung. Bourguignon zeigte sich beeindruckt von der Jenaer Forschungslandschaft, insbesondere von der engen Verflechtung von Universität mit außeruniversitären Forschungsinstituten sowie den regionalen Hightech-Unternehmen. Universitätspräsident Rosenthal betonte, dass die Antragsaktivitäten für ERC-Programme weiter intensiviert würden. Der jüngst erzielte Erfolg in der Exzellenzstrategie mit dem Cluster Balance of the Microverse biete dafür eine geeignete Grundlage. Das dort vorgesehene Internationalisierungsprogramm ist ganz im Sinne einer europaweit vernetzten Spitzenforschung angelegt.
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Bildunterschriften
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Der ERC Präsident Jean-Pierre Bourguignon (Mitte) mit Sabine Simmross, Walter Rosenthal, Annelie Zapfe, Christine Beemelmanns, Axel Brakhage, Miriam Agler-Rosenbaum und Thorsten Heinzel am Leibniz-HKI.
Quelle: Anna Schroll
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ERC Präsident Jean-Pierre Bourguignon besichtigt Labore am Leibniz-HKI.
Quelle: Anna Schroll
Das Leibniz-HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des Leibniz-HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das Leibniz-HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten etwa 430 Personen am Leibniz-HKI, davon 140 als Doktoranden.
Das Leibniz-HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundvorhaben wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, der Sonderforschungsbereiche FungiNet (Transregio) und ChemBioSys, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020, einem Konsortium im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Das Leibniz-HKI ist Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen und Kernpartner des Exzellenzclusters Balance of the Microverse.
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 93 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI) –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
+49 3641 5321011
+49 176 54909562