InfectControl 2020 nimmt Fahrt auf
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) liefert dem Projektkonsortium Starthilfe
Jena. Nicht weniger als die weltweite Bekämpfung von Infektionskrankheiten haben sich die Teilnehmer des Projektkonsortiums „InfectControl 2020 – Neue Antiinfektionsstrategien – Wissenschaft • Gesellschaft • Wirtschaft“ zum Ziel gesetzt. Und das aus gutem Grund: Jährlich sterben 8 bis 10 Millionen Menschen weltweit an Infektionskrankheiten.
Ob im vermeintlich sterilen Krankenhaus, im überfüllten Flugzeug oder beim Kontakt mit Tieren – Infektionskrankheiten verbreiten sich in allen Teilen der Welt und sind nach wie vor eine der Haupt-Todesursachen. Und das, obwohl es seit acht Jahrzehnten Antibiotika gibt und man glaubte, Infektionskrankheiten vollständig ausrotten zu können. Jetzt ist es an der Zeit an den Diagnosemethoden, neuen Wirkstoffen, aber auch der Aufklärung der Menschen über Infektionen zu arbeiten. Im Projekt „InfectControl 2020“ haben sich deshalb nicht nur Wissenschaftler zahlreicher Forschungseinrichtungen, sondern auch Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie und Pharmazie zusammengefunden – insgesamt mehr als 30 Partner.
Mit der Finanzierung einer Geschäftsstelle fördert die Thüringer Aufbaubank mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nun die ersten Schritte des Projekts. In der jetzt begonnenen 18-monatigen Strategiephase werden konkrete Problemfelder abgesteckt und Lösungsansätze entwickelt, die Wissenschaft und Wirtschaft näher zusammenbringen. Daraus sollen in der Umsetzungsphase ab 2015 konkrete Produkte wie neue medizinische Untersuchungsverfahren hervorgehen. Um bei diesen vielfältigen Aufgaben den Überblick zu behalten und einen solch großen Verbund wie „InfectControl 2020“ zu koordinieren, ist die geförderte Geschäftsstelle essentiell.
Mit der Zielstellung, Infektionskrankheiten zu erforschen, zu vermeiden und zu bekämpfen, überzeugte „InfectControl 2020“ im vergangenen Jahr das Bundesministerium für Bildung und Forschung und wird im Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ mit 45 Millionen Euro gefördert. Schaltstelle des Projekts wird dabei Jena sein. Denn nicht nur der Initiator, das Leibniz-Institut für Infektionsbiologie und Naturstoff-Forschung – Hans-Knöll-Institut, ist hier beheimatet, sondern auch zahlreiche weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen.Die Förderung des Projekts ist ein eindeutiges Bekenntnis für den weiteren wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Ausbau der Region.
Informationen zum HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten mehr als 350 Personen am HKI, davon 120 als Doktoranden.
Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundprojekte wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, des Sonderforschungsbereiches/Transregio FungiNet, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020 – Neue Antiinfektionsstrategien, einem Vorhaben im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Seit 2014 ist das HKI Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen.
Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.
Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der WissenschaftsCampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.
Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.200 Personen, darunter 8.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI) –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
Telefon: +49 3641 532-1011
Mobil: +49 1520 1848494
Telefax: +49 3641 532-0801
E-Mail: michael.ramm@hki-jena.de
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