Investition in die junge Forschergeneration
Zwei Nachwuchswissenschaftler erhalten begehrte Daimler und Benz Stipendien
Mindestens drei Jahre arbeiten junge Wissenschaftler hart, um ihre Doktorwürde zu erhalten. Für einige von ihnen erfüllt sich danach der Traum, eine eigene Forschungsgruppe zu leiten und eigene Projekte zu verfolgen. Zwei Nachwuchswissenschaftler des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) haben sich aus über 200 Bewerbern hervorgetan und werden ab jetzt von der Daimler und Benz Stiftung unterstützt.
„Forschung macht mir am meisten Spaß und ist dann am effizientesten, wenn man in der Gruppe an einem gemeinsamen Problem arbeitet“, so Pierre Stallforth, frischgebackener Stipendiat und Nachwuchsgruppenleiter am HKI. Dieser Ansicht ist offensichtlich auch die Auswahlkommission der Daimler und Benz Stiftung und unterstützt seine Forschung mit 40.000 Euro für die kommenden zwei Jahre. Und gleich ein zweites der begehrten Stipendien geht in diesem Jahr nach Jena: Christine Beemelmanns, Nachwuchsgruppenleiterin am HKI, wird mit 40.000 Euro von der Daimler und Benz Stiftung sowie der Reinhard Frank-Stiftung unterstützt.
Mit dem Fördergeld möchte Christine Beemelmanns das Zusammenleben von Insekten und Mikroben untersuchen, das einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Aufrechterhaltung des Ökosystems leistet. Ziel ist die chemische Analyse sogenannter bakterieller Signalmoleküle, die zur Kommunikation zwischen den Lebewesen dienen. Durch die Erforschung von Signalmolekülen möchte auch Pierre Stallforth die Sprache der Mikroben aufklären. In seinem Projekt wird er sich der noch recht unbekannten Symbiose zwischen Bakterien und Amöben widmen.
Die Daimler und Benz Stiftung fördert Wissenschaft im Bereich Mensch, Umwelt und Technik und adressiert dabei vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs: „Das Förderprogramm setzt genau dort an, wo junge Forscherinnen und Forscher heute am dringendsten der Unterstützung bedürfen“, sagt Rainer Dietrich, Mitglied des Vorstands der Stiftung. Dazu gehört nicht nur die Finanzierung von technischer Ausrüstung, wissenschaftlichen Hilfskräften und Forschungsreisen, sondern auch der interdisziplinäre Austausch der Stipendiaten untereinander. Das kann von großem Nutzen sein, wie Christine Beemelmanns bestätigt: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade der Austausch mit anderen Disziplinen und die Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren, die eigene Forschung sehr beflügeln.“
Informationen zum HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten mehr als 350 Personen am HKI, davon 120 als Doktoranden.
Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundprojekte wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, des Sonderforschungsbereiches/Transregio FungiNet, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020 – Neue Antiinfektionsstrategien, einem Vorhaben im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Seit 2014 ist das HKI Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen.
Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.
Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der WissenschaftsCampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.
Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.200 Personen, darunter 8.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
Telefon: +49 3641 532-1011
Mobil: +49 1520 1848494
Telefax: +49 3641 532-0801
E-Mail: michael.ramm@hki-jena.de
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