Lauschangriff unter dem Mikroskop
Die Internationale Studentenkonferenz MiCom startet am 31. März 2014
Jena. Es ist kein Flüstern, Tuscheln oder Schwatzen, was unter dem Mikroskop zu hören ist. Mikroben sprechen eine ganz eigene Sprache miteinander. Mit einer enormen Menge an unterschiedlichen Molekülen bilden sie Wörter und Sätze. Diejenigen, die ihre Kommunikation verstehen möchten, treffen sich vom 31. März bis 3. April 2014 in Jena. Namhafte Naturwissenschaftler aus aller Welt kommen zusammen, wenn die Studenten der Jena School for Microbial Communication (JSMC) zur Konferenz MiCom laden.
Friedliche Koexistenz oder kämpferische Auseinandersetzung? In unmittelbarer Nachbarschaft kann es auch zwischen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen, sowie menschlichen und pflanzlichen Zellen zu ganz unterschiedlichen Reaktionen aufeinander kommen. Welche das sein können, diskutieren Naturwissenschaftler aus Biologie, Chemie, Physik und Informatik bei der Internationalen Studentenkonferenz MiCom 2014 in Jena. Unter dem Titel „Mikroben sprechen, MiCom entschlüsselt“ haben Studenten der JSMC Wissenschaftler aus aller Welt aufgerufen, ihre neuesten Forschungsergebnisse zur mikrobiellen Kommunikation vorzutragen.
Am 2. April 2014 um 16 Uhr sind auch alle interessierten Bürger in die Rosensäle eingeladen: Bei der Großen Mikrobengeflüster-Show, moderiert durch Das Kongressradio, stellen sich die Wissenschaftler der MiCom Ihren Fragen!
Als Konferenzsprecher wurde unter anderem Prof. Roberto Kolter von der Harvard Medical School gewonnen. Prof. Kolter ist ein weltweit renommierter Naturwissenschaftler und vereint in seiner Forschung auch die Themenschwerpunkte der Konferenz: Umwelt, Symbiosen, Krankheitsverläufe, Naturstoffe und Systembiologie. Zu jedem der Themen wird es Vorträge, Poster und Workshops geben.
„Es geht letztlich darum, die internationale und interdisziplinäre Verständigung zwischen den Wissenschaftlern zu verbessern und sich auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen. Aber natürlich kommen bei der MiCom auch Kontakte zustande, die gerade uns Nachwuchswissenschaftlern den Start ins Berufsleben erleichtern können“, sagt Hella Schmidt vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut. Gemeinsam mit zehn weiteren JSMC-Doktoranden organisiert sie die Konferenz.
Hella Schmidt rechnet in diesem Jahr mit deutlich mehr als 100 Teilnehmern aus aller Welt. Denn nicht nur fachliche Gespräche locken nach Jena: Bei Wandertouren, Museumsbesuchen und gemeinsamen Essen rückt auch mal die menschliche Kommunikation in den Mittelpunkt.
Informationen zur JSMC
Die Jena School for Microbial Communication ist die Graduiertenschule für Mikrobielle Kommunikation der Universität Jena und zählt zur bundesweiten Exzellenzinitiative. Die Doktorandenschmiede verbindet unterschiedliche Disziplinen aus den Natur – und Lebenswissenschaften rund um das Thema „Mikroorganismen in Wechselbeziehungen mit ihrer Umwelt“. Dabei werden nicht nur biologische und biochemische Prozesse untersucht, sondern auch neue Techniken zu deren Erforschung und medizinischer Nutzung entwickelt. Beteiligt an dem Projekt sind neben zahlreichen Instituten der Universität auch mehrere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Biotechnologie-Unternehmen am Standort Jena.
Informationen zum HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten mehr als 350 Personen am HKI, davon 120 als Doktoranden.
Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundprojekte wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, des Sonderforschungsbereiches/Transregio FungiNet, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020 – Neue Antiinfektionsstrategien, einem Vorhaben im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Seit 2014 ist das HKI Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen.
Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.
Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der WissenschaftsCampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.
Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.200 Personen, darunter 8.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI) –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
Telefon: +49 3641 532-1011
Mobil: +49 1520 1848494
Telefax: +49 3641 532-0801
E-Mail: michael.ramm@hki-jena.de
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