Neuer Bezugspunkt für InfectControl 2020
Das Projektkonsortium hat seinen Vorstand gewählt
Von Tina Kunath
Jena. Es mangelt an wirksamen Antibiotika gegen neue oder resistente Krankheitserreger. Widmet sich beispielsweise ein Mediziner diesem Problem, ist das ein guter Schritt. Widmen sich aber ein Mediziner, ein Architekt, ein Verkehrswissenschaftler und ein Werkstoffwissenschaftler gemeinsam diesem Problem, entwickeln sie wahrscheinlich differenziertere Ideen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Dies ist der Grundsatz des Projektkonsortiums InfectControl 2020, das jetzt seinen Vorstand gewählt hat.
InfectControl 2020 besteht aus rund 40 Wirtschaftsunternehmen, Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Mobilität, Klima und Infrastruktur, Medizin sowie Öffentlichkeitsarbeit. Gerade bei der Abstimmung so vieler, unterschiedlicher Partner ist ein zentraler Ansprechpartner unabdingbar. Dieser wurde nun geschaffen und zwar in Form eines siebenköpfigen Vorstands. Die gewählten Wissenschaftler vertreten jeweils die unterschiedlichen Bereiche von InfectControl 2020. Als Sprecher wurde Axel Brakhage vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena bestimmt.
Der Vorstand wird das Konsortium vor allem nach außen vertreten, neue Partner empfehlen sowie über die Ausführung der Forschungsprojekte entscheiden. Inhaltlich haben es sich die Vertreter zum Ziel gesetzt, sich für das sogenannte One Health-Konzept stark zu machen. Dabei geht es darum, die Entwicklung von Infektionskrankheiten aus Sicht verschiedener Faktoren zu erforschen: menschliche und tierische Gesundheit, Umwelt, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, Landwirtschaft, Infrastruktur sowie Mobilität. Durch den intensiven Kontakt des Menschen mit Tieren und seiner Umwelt, sind diese Faktoren nicht voneinander zu trennen. Ihr Wechselspiel wird lokal, aber auch global erforscht.
InfectControl 2020 wird bis zum Jahr 2020 mit 45 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Bilder
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Die Partner von InfectControl 2020 trafen sich zur Mitgliederversammlung, um neueste Entwicklungen im Konsortium zu besprechen und um einen Vorstand zu wählen.
Quelle: HKI
Informationen zum HKI
Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.
Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten etwa 400 Personen am HKI, davon 130 als Doktoranden.
Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundvorhaben wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, der Sonderforschungsbereiche FungiNet (Transregio) und ChemBioSys, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020, einem Konsortium im BMBF-Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Seit 2014 ist das HKI Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen.
Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.
Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der WissenschaftsCampi –, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. – Hans-Knöll-Institut (HKI) –
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
Telefon: +49 3641 5321011
Mobil: +49 176 54909562
E-Mail: presse@leibniz-hki.de
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