Forschen mit bester Aussicht

Pünktlich zum 30-jährigen Instituts-Jubiläum: HKI Biotech Center eingeweiht

Menschen schneiden mit Scheren ein blaues Band durch, dass vor dem Forschungsneubau gespannt ist.
Institutsdirektor Axel Brakhage (Mitte) schneidet gemeinsam mit dem Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Verwaltungsdirektorin Elke Jäcksch, der Vizepräsidentin der Uni Jena Kim Siebenhüner, dem Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Matthias Kleiner und Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (von rechts nach links) das symbolische Band vor dem Neubau durch. Quelle: Anna Schroll/Leibniz-HKI

Jena. Gemeinsam mit namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Politik hat das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) die Einweihung des jüngsten Forschungsneubaus auf dem Beutenberg-Campus gefeiert. Nach knapp drei Jahren Bauzeit werden im HKI Biotech Center mehr als 80 Forschende eine Brücke von der Grundlagenforschung zur Anwendung schlagen.

Mit der feierlichen Schlüsselübergabe hat der Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee an diesem Donnerstag das HKI Biotech Center offiziell an das Leibniz-HKI übergeben. „Mit einer Reihe großer, von Bund und Land geförderten Forschungsvorhaben zu Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten hat das HKI in den vergangenen Jahren eine sehr erfolgreiche Entwicklung genommen. Das neue Laborgebäude ist ein weiterer wichtiger Schritt, um auch künftig Spitzenleistungen in der Forschung zu erbringen und den Beutenberg-Campus zu einem international renommierten Zentrum der interdisziplinären Forschung auszubauen“, so Tiefensee.

„Ich bin unseren Zuwendungsgebern, dem Freistaat Thüringen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie natürlich der Leibniz-Gemeinschaft wirklich sehr dankbar dafür, dass sie auch in Zeiten großer Restriktionen der öffentlichen Haushalte die Forschung und Technologieentwicklung weiter intensiv fördern, wie hier heute eindrucksvoll zu besichtigen ist“, bedankte sich Institutsdirektor Axel Brakhage. Der Stadt Jena sprach er seinen Dank für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit in allen Genehmigungsfragen aus. Mit der Einweihung beginne ein weiterer wichtiger Abschnitt in der erfolgreichen Entwicklung des Instituts. Zum Leben erweckt werde das prächtige Gebäude aber erst durch das Team, das in ihm wirksam wird. „Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass wir mit dem hier vollbrachten Bauvorhaben eine neue Qualität in der Forschungsinfrastruktur des Leibniz-HKI, des Beutenberg Campus und des Wissenschaftsstandortes Jena erreichen werden.“

Für das moderne Forschungsgebäude mussten zwei kleinere Laborhäuser weichen, die – ehemals als Tierhäuser genutzt – längst nicht mehr den Anforderungen an moderne Laborarbeitsplätze genügten. Der Neubau bietet auf über 2.000 Quadratmetern Platz für insgesamt 80 Beschäftigte. Neben Labor- und Büroräumen auf drei Etagen sind im HKI Biotech Center außerdem eine Cafeteria und zwei Seminarräume untergebracht. Eine Tiefgarage entlastet zudem die angespannte Parksituation am Beutenberg-Campus.

„Das Leibniz-HKI mit seinem im Biotech Center untergebrachten Forschungsgruppen steht für ganz neue Konzepte in der erkenntnisorientierten Forschung mit einem hohen Potential für künftige Anwendungen“, betont Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Er unterstreicht die Bedeutung des Leibniz-HKI in der Leibniz-Gemeinschaft mit ihrem Ziel, neue Wirkstoffe und Therapiekonzepte im Kampf gegen Infektionskrankheiten und zunehmende Antibiotika-Resistenzen auf Grundlage biotechnologischer Verfahren zu entwickeln. „Das Leibniz-HKI hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass die hier entwickelten Ideen zu erfolgreichen Ausgründungen mit unmittelbarem Nutzen für die Gesellschaft führen können: Innovationen in der Medizin und neue hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region – immerhin haben manche HKI-Ausgründungen inzwischen mehr Mitarbeitende als das Institut selbst“, so Matthias Kleiner.

Kim Siebenhüner, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Friedrich-Schiller-Universität Jena blickte als Historikerin auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück: „Das von Hans Knöll in Jena entworfene Konzept, die Leistungen von Mikroorganismen zur Erforschung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten zu nutzen, trägt bis heute. Dank immer neuer Ideen, die etliche Generationen Forschender unter guten Arbeitsbedingungen frei entwickeln konnten, ist das Leibniz-HKI seit jeher Lehr- und Lernort im besten Sinne. Die enge Kooperation zwischen der Universität und dem Institut ist für beide Seiten ein großer Gewinn. Das neue Gebäude steigert die Attraktivität des Beutenberg-Campus für Studierende und Promovierende noch einmal ein großes Stück.“

Der Neubau wurde notwendig, weil das Leibniz-HKI in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen hat. Zahlreiche große, vom Bund und Freistaat Thüringen geförderte Forschungsvorhaben führten zu einem starken Anstieg der Mitarbeiterzahl auf heute etwa 450 Personen. Das HKI Biotech Center wird sowohl das deutschlandweite Nationale Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen beherbergen als auch die neue, von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderte Abteilung Infektionsimmunologie, deren Forschung an Immunzellen die Grundlage für vielversprechende neue Therapien ist. Zudem wird der weltweit einzigartige Forschungsbereich Paläobiotechnologie einziehen, der – großzügig unterstützt durch die Werner Siemens-Stiftung – bei der Suche nach neuen Antibiotika weit in die Vergangenheit blickt.

Eine internationale Gutachterkommission hatte dem Institut anlässlich der letzten Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft im Jahr 2014 herausragende wissenschaftliche Leistungen attestiert und den Neubau empfohlen. Die Baukosten von 27,5 Millionen Euro werden je zur Hälfte von Bund und Land getragen.

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Friederike Gawlik
Charlotte Fuchs

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