490. JENAerOptikkolloquium

Meilensteine der hochauflösenden Weitfeldmikroskopie aus Jena um 1900

Timo Mappes

Friedrich-Schiller-Universität, Deutsches Optisches Museum

Termin

Ort

Online

ZUM THEMA
Heute gelingt es, die Auflösungsgrenze der Lichtmikroskopie durch scannende Verfahren zur Beantwortung dedizierter Fragestellungen der Lebenswissenschaften immer weiter zu verschieben. Bereits vor der Jahrhundertwende kratzte die applikationsgetriebene Entwicklung mikroskopischer Systeme aus Jena an den theoretischen Grenzen der Weitfeldmikroskopie. Für die Taxonomie der Diatomeen produzierten die Optischen Werkstätten von Carl Zeiss in Jena im Jahre 1889 für Henri-Ferdinand van Heurck (1838–1909) einen Apochromaten mit der bis heute beeindruckenden numerischen Apertur von 1.60.
Henry Siedentopf (1872–1940) und Richard Zsigmondy (1865–1929) entwickelten 1903 für die Untersuchung von metallischen Kolloiden die Lichtblattmikroskopie. Dieses Verfahren erlaubte Studien an Metallnanopartikeln mit Durchmessern von unter 4nm, freilich ohne die Partikel selbst auflösen zu können. Während die Auflösungsformel die Grenzen der Weitfeldmikroskopie bei 550nm beschreibt, stellten August Köhler (1866–1948) und Moritz von Rohr (1868–1940) im folgenden Jahr Optiken vor, die sich der halben Wellenlänge bedienten. Diese Mikroskopie im UV‑C erlaubte förderliche Vergrößerungen bis zu gut 2500-fach linear. Der Vortrag wird diese drei Entwicklungen und deren Bedeutung beleuchten.

DER REFERENT

Prof. Dr.-Ing. habil. Timo Mappes studierte Maschinenbau an der Universität Karlsruhe bis 2003. 2006 promovierte er zu hochauflösender Röntgenlithografie, forschte als Gastprofessor in Dänemark und Frankreich zu miniaturisierten organischen Lasern und wechselte 2012 zur Konzernforschung der ZEISS Gruppe. 2015 bis 2018 leitete er die globale Forschung und Entwicklung der Brillengläser von ZEISS, baute dabei deren Patentportfolio signifikant aus und führte mit seinem Team das Edutainment im B2B, als auch am Point-of-Sales ein. 2018 folgte er dem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität Jena und baut seitdem als Gründungsdirektor das Deutsche Optische Museum (D.O.M.) in Form einer neuartigen Erlebniswelt auf.

ORGANISATION

Das JENAer Optikkolloquium wird unterstützt von: Carl Zeiss AG, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Friedrich-Schiller-Universität Jena, JENOPTIK AG, Leibniz-Institut für Photonische Technologien e.V. Veranstalter ist OptoNet e.V.

TEILNAHME & BUCHUNGSKONDITIONEN

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten und kann ab sofort gebucht werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der aktuellen Situation findet das Kolloquium online statt.

ZUR BUCHUNG