Spender Nummer 42 gesucht!

Sepsis-Studie auf der Suche nach Blutspendern

Die Biologin Antje Häder untersucht in ihrer Doktorarbeit, welche Regionen der DNA eines Menschen anfällig für Sepsis-Erreger wie Bakterien und Pilze sind. (Quelle: HKI/Anna Schroll)

Jena. Das Risiko, an einer Infektion zu erkranken ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die eigene Erbinformation spielt dabei eine erhebliche Rolle. In einer groß angelegten Studie testet das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics nun, welche genetischen Faktoren es sind, die Patienten eine Sepsis – also die Entzündungsreaktion des Körpers auf eine Infektion – erleiden lassen. Und benötigt dafür noch einige Mengen Blut …

Der Anfang ist gemacht. Antje Häder ist froh, dass bereits 41 Freiwillige den Weg zum ZIK Septomics auf den Beutenberg gefunden haben, um eine Blutspende abzugeben. „Ein guter Start seit unserem Beginn vor eineinhalb Monaten. Aber es fehlen noch ungefähr 260 Spender“, sagt sie. In ihrer Doktorarbeit erforscht die Biologin, welche genetischen Faktoren die Antwort des Immunsystems auf einen Eindringling beeinflussen – Warum erkrankt also ein Patient an einer lebensgefährlichen Sepsis und ein anderer nicht, obwohl beide ähnliche körperliche Voraussetzungen haben?

„Bisher ist es so, dass Risikopatienten mit beispielsweise beeinträchtigtem Immunsystem vorsorglich im Krankenhaus mit Sepsis-Medikamenten behandelt werden. Das ist allerdings nicht nur sehr kostspielig, sondern auch mit vielen schädlichen Nebenwirkungen verbunden“, so Antje Häder. Nebenwirkungen, auf die man verzichten könnte, wenn man die genetischen Gegebenheiten der Patienten und somit das Risiko zu erkranken noch genauer einschätzen könnte.

Um das herauszufinden, braucht Antje Häder 300 Freiwillige, die ihr eine Blutspende zur Verfügung stellen. Sie entnimmt daraus Zellen des Immunsystems und bringt sie im Reagenzgefäß mit Sepsis-Erregern wie Bakterien und Pilzen zusammen. Die Frage ist: Was passiert bei dieser Interaktion auf der genetischen Ebene? Abhängig von der Zusammensetzung der Erbinformation des jeweiligen Spenders springen unterschiedliche Gene an, werden also aktiv. „Und dann ist es an uns, zu kombinieren, welche Regionen in der DNA dafür zuständig sind und somit einen Menschen anfälliger für die Sepsis-Erreger machen als einen anderen.“ Auf lange Sicht arbeiten die Wissenschaftler auf einen Schnelltest hin, der Ärzten schon bei der Aufnahme des Patienten verrät, ob dieser anfällig für eine Sepsis sein könnte oder nicht.

Wer Antje Häder und ihr Team unterstützen will, kann gern unter antje.haeder@leibniz-hki.de oder Tel. 03641 532 1160 einen Termin mit ihr vereinbaren. Gesucht werden männliche Nichtraucher zwischen 18 und 40 Jahren. Die Entnahme von etwa 100 ml Blut wird durch den Mediziner Prof. Dr. Oliver Kurzai, den Leiter der Forschungsgruppe, durchgeführt.