62. Ernst-Abbe-Kolloquium

Körperverletzender Missbrauch der Wissenschaft "im nationalen Interesse": biochemische und physiologische Aspekte des modernen, medizinisch gesteuerten Dopings

Prof. Dr. Werner W. Franke

Helmholtzgruppe für Zellbiologie aus Heidelberg

Termin

Ort

Planetarium

Obwohl Handlungen von Wissenschaftlern, erst recht Medizinern, an Menschen generell unter dem nun beinahe schon 2000 Jahre alten Gebot des Scribonius Largus stehen ("Primum est nil nocere"), hat es in der Geschichte der Medizin immer wieder und häufig körperverletzende, nicht selten sogar tödlich verlaufende experimentelle bzw. schadensignorante Handlungen gegeben. Nach Schilderung einiger deutscher und internationaler Beispiele, vor allem in den USA, werden weit verbreitete Systeme der Körperverletzung (nach Urteil des BGH anno 2000) junger Menschen durch Doping im Sport geschildert, auch des heutigen, in Zusammenhang mit ihren biochemischen, pharmakologischen und psychischen Wirkungen, dazu vor allem auch wissenschaftlichen Beratungen zur Vermeidung eines Nachweises bei Kontrollen. Die Bedeutung von deutschen Universitätsorten wie Jena und Freiburg im Breisgau bei der Entwicklung und Unterstützung solcher akademischen Betrugs- und Körperverletzungsmethoden im nationalen bzw. pharma-finanziellen Interesse deutscher Staaten wird dabei betont und durch zeitgeschichtliche Dokumente belegt.